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Auf den Untertitel "Autobiografie" hat der Verlag verzichtet. Zum Glück. In Verbindung mit solch einem Titel hätte das nur falsche Assoziationen geweckt: An einen Opa im Sessel würde man denken, der sich behaglich zurücklehnt und auf seine großen Erfolge zurückblickt. Von wegen. Mein schönes Leben ist nicht weniger als die literarische Aufarbeitung einer Kindheit unter den Bedingungen des Krieges. Mit Betonung auf "literarisch". Denn wie Manfred Krug diese Zeit (die Jahre 1937 bis 1954) wiederauferstehen lässt, wäre auch dann lesenswert, wenn uns der Autor nicht aus Funk und Fernsehen bekannt wäre. Was der junge Krug erlebt, wird nicht aus dem abgeklärten Blickwinkel des Schauspiel-Rentners M.K. beschrieben, sondern aus der Perspektive des kleinen Manfred, der noch keinen Gedanken daran verschwendete, dass er später mal ein großer Mime sein würde. Und der darum naturgemäß in vielem dümmer ist als sein Autor.
Aber die knurrige Lakonik des älteren Krug klingt gelegentlich schon durch. Bereits der kleine Manfred hat begriffen, dass man die guten Sachen im Leben immer nur träumt, "die schlechten sind wirklich passiert". Krug gelingt das Kunststück, die kleinen Katastrophen in der großen zu erzählen, ohne diese auszublenden. Die Kriegserlebnisse wirken, aus der naiven Kinderperspektive geschildert, keineswegs harmloser, sondern nur umso eindrücklicher. "Wie soll so ein Schuß unterscheiden, ob ein Russe in die Luft fliegt oder ein Deutscher?"
Natürlich ist das alles auch ein prima Trick, um sich das Wohlwollen des Lesers zu erschleichen: Denn man muss ihn einfach lieb haben, den nichtsnutzigen kleinen Frechdachs, den die politischen und privaten Umstände zu einem Leben zwischen Ost und West, zwischen Vater und Mutter zwingen. Einziger Fixpunkt in Manfreds Leben ist Oma Lisa aus Duisburg. Sie steht zwar mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß und lässt nichts aus, was katholisch ist, aber mit ihrer unbeirrbaren Liebe gibt sie dem Jungen die Kraft, an sich selber zu glauben.
Im Grunde ist Mein schönes Leben so etwas wie eine verspätete Liebeserklärung Manfred Krugs an seine Großmutter. Und an deren Mutter Johanna, eine taubstumme Frau aus einfachsten Verhältnissen. In zwanzig "Stücken", die immer wieder in die fortlaufende Erzählung eingeschoben werden und durch die Schriftgröße vom übrigen Text abgesetzt sind, imaginiert Krug -- der seine Urgroßmutter nie kennen lernte -- das Leben Johannas, dieser tapferen Frau aus Kattowitz, die vier Kinder alleine aufzog. Vor allem in diesen Passagen erweist sich der Schauspieler Krug auch als ein großartiger Erzähler.
Die Autobiografie endet dort, wo für uns Leser der Lebensweg der öffentlichen Figur Manfred Krug beginnt: Mit dem Eintritt in die Schauspielschule im Jahre 1954. Aber was der Schauspieler uns bis dahin erzählt hat, ist mindestens so spannend und bewegend wie das, was Krug in den darauf folgenden Jahrzehnten erlebt hat und das war auch nicht ohne, wie ein Blick in Krugs DDR-Bilanz Abgehauen zeigt. Dem Vernehmen nach arbeitet Krug bereits an Teil zwei seiner Memoiren. Man darf sich jetzt schon darauf freuen. --Axel Henrici
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