Gregor Gysi: Eine Biographie (Rowohlt Monographie)

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Schon das Cover ist Programm: Aus düsterem Hintergrund leuchtet uns sein Gesicht entgegen. Die vertraute Nickelbrille, und doch auch ein wenig Mephisto, selbstbewusst, eine Spur Verachtung im Blick. Daneben, fast schon im Dunkel liegend, spiegelt sich in der metallenen Wandverkleidung derselbe Kopf, den Blick abgewandt. Ein Foto von einiger Symbolkraft. Ist es doch diese Janusköpfigkeit, die heute noch Bürgerrechtlerinnen wie Bärbel Bohley, Katja Havemann und Vera Lengsfeld an Gregor Gysi suspekt ist. Gebraucht wurde Gysi, der Anwalt, von allen. Jens König versucht eine Annäherung.

Und scheitert erst einmal: Gregor Gysi war unter keinen Umständen zur Mitarbeit bereit. Eine weitere Merkwürdigkeit im Leben dieses Mannes, der sich in den Medien so auskunftsfreudig und jovial wie kein Zweiter präsentiert, bei der Darstellung seiner Person aber keinerlei Spaß versteht. Gregor Gysi ist ein Kontrollfreak – und zutiefst verletzt! Die Behandlung, die ihm und seiner Familie nach der Wende widerfuhr, hat ihn nach eigenem Bekunden misstrausch gemacht. König durchmisst noch einmal die Lebensstationen eines Mannes, „in dessen ganzem Körper die kommunistische Bewegung steckte.“

Als glühende Kommunisten genossen die Gysis in der DDR einen Sonderstatus, wurden aber „als Repräsentanten des jüdischen Bürgertums“ misstrauisch beäugt. Der weltgewandte Klaus Gysi brachte es zum SED-Kulturminister (für den Schriftsteller Stephan Hermlin „ein Opportunist der schlimmsten Sorte“), dessen schwärzeste Stunde in der Rede zur Niederschlagung des „Prager Frühlings“ gipfelte. Erste Zweifel des Sohnes kamen auf. Eine Anwaltskarriere begann.

Detailliert rekapituliert König die Ereignisse des Mauerfalls. Am 9. Dezember 1989 wurde Gysi zum letzten Vorsitzenden der SED gewählt. Am nächsten Tag in der ZDF-Sendung „Was nun, Herr Gysi?“ befragt, warum er sich nicht den Bürgerrechtlern angeschlossen habe, erwiderte dieser, er fühle sich als einer, der sozialdemokratische und pazifistische Traditionen genauso ernst nehme wie sozialistische. „Warum sollte ich also zu einer anderen Partei gehen?“ Eine Haltung, die er im Grunde bis heute bewahrt hat. Es gibt viel zu entdecken in diesem faszinierenden Porträt einer schillernden Persönlichkeit voller List (und ohne Tücke?). –Ravi Unger . KLICKEN SIE HIER, UM DIESES BUCH ZUM KOSTENLOSEN DOWNLOAD