Die "Weiße Rose" . Von der Front in den Widerstand.

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Die Abscheu vor der Gewalt könnte es sein, die den Widerstand der Weißen Rose gegen die nationalsozialistische Tyrannei zur bemitleidenswürdigen Verzweiflungstat einer Schar jungendlicher Träumer degradierte. Dabei lässt der moralische Anspruch und die Zivilcourage der Münchner Studentengruppe selbst die Männer des 20. Juli blass aussehen. Bar jeglicher Rückendeckung und in vollem Bewusstsein der tödlichen Risiken nahmen die jungen Leute -- allesamt Persönlichkeiten von erstaunlicher charakterlicher Frühreife in Anbetracht der Umstände ihrer Sozialisation -- unverdrossen den Kampf auf. Und obwohl sie ihn nicht mit Bomben führten, war er in seiner Radikalität kaum zu überbieten, lief er doch auf nichts weniger als einen Systemwechsel hinaus, dessen programmatische Konturen fast das Grundgesetz vorwegnahmen.

Die Hintergründe von Integrität und Anstand, die im Denken und Handeln der Weißen Rose zum Ausdruck kommen, beleuchtet einfühlsam Detlef Bald in seinem kurzen, aber lesenswerten Buch, das pünktlich zum 60. Jahrestag der Verhaftung und Aburteilung ihrer Hauptakteure zum Tode auf dem Schafott erschienen ist. Was Antrieb und Motivation anbelangt, so ist der Münchner Historiker dabei auf einen Aspekt gestoßen, der in der Forschung bisher wohl übersehen wurde, obwohl der zeitliche Zusammenhang mit dem intellektuellen Reifungsprozess der Gruppe Ende 1942 evident ist. Von der Front in den Widerstand lautet der Untertitel und rekurriert dabei auf die Folgen der Famulatur, die die Medizinstudenten Hans Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf und Hubert Furtwängler als Sanitäter in den Osten geführt hatte.

Persönliche Aufzeichnungen, Zeitzeugenberichte -- allen voran die Erinnerungen Furtwänglers, der als einziger dem Strafgericht entgangen ist -- sowie ein Abgleich mit Lageschilderungen aus Wehrmachtsarchiven lassen kaum Zweifel zu. "Die Fahrt von München über Warschau an die Front vor Moskau folgte der Blutspur von Terror und Repressalien, deren unzählige Opfer sie mit Grauen sahen." Die unerträglichen Realitäten von Ghettos, Todeszügen, totalem Krieg und entfesseltem Herrenmenschentum ließen die Worte in den frühen "Flugblättern der Weißen Rose" schlichtweg verblassen und schrien geradezu nach einer neuen Qualität des Protestes. --Roland Detsch . KLICKEN SIE HIER, UM DIESES BUCH ZUM KOSTENLOSEN DOWNLOAD